Nach vielen Gedanken, Gedankenaustausch und voller Vorfreude starteten wir am 09.08.2024 in unser Projekt mit Kindern über die Alpen. Unser erstes Ziel war Mittenwald. Kurz nach Karlstadt verloren wir Dank Ruth´s zügigem Fahrstiel unsere Mitreisenden zum ersten Mal aus den Augen Für die Ferienzeit ging es einigermaßen gut zu fahren. Nur das Auto der Häfner`s nahm sich zweimal eine Auszeit wegen Überhitzung. Außerdem brachte eine Schnarchnase am Fernpass unser Blut in Wallung. In Mittenwald übernachteten wir wie gewohnt im Hotel Post und das Abendessen beim Italiener war auch wieder gut. Früh ging es ins Bett, denn am nächsten Tag mussten wir fit sein.
10.08.2024 Mittenwald-Karres 74 km 1420 hm Motto: Was bringt der Tag
Um 8 Uhr starteten wir in unser Abenteuer, das auch für den Guide neue Herausforderungen bringen sollte. Die Fragen des Tages waren: Wie lange brauchen wir? Wie schlägt sich Tommy? Hält er durch? Die ersten Kilometer legten wir bei 13°C zurück, aber außer ein paar Joggern waren wir ziemlich allein. Tommy gab mächtig Gas, so das der Guide Bremsen musste. Leider waren wir zu schnell um uns wie geplant mit den Mädels zu treffen. Schade! So zogen wir zu dritt durchs Gaistal bis zum Iglsee durch. Denn ab hier galt das Motto: E-Bikes are all around us. Die Ehrwalder Alm haben wir aus touristischen Gründen abgehakt. Nun ging es runter nach Ehrwald, dabei haben wir das eine oder andere Trailchen mitgenommen. Da Tommy verdammt gut drauf war erreichten wir den Weissensee sehr früh. Hier haben wir zusammen mit einem Gast (Ente) unsere ausgiebige Mittagspause gemacht. So gestärkt ging es weiter zur schönen Aussicht und danach weiter zum Fernpaß. Es wurde jede Minute heißer, zumal der Weg komplett in der Sonne lag. Aber Tommy ging das Ganze bewundernswert an und hielt durch. Die Kneippbecken in Strad nutzten wir zu einer Abkühlung der Beine, vor dem finalen Anstieg nach Karres. Schon um 16 Uhr gab es für den Guide den lang ersehnten Eiskaffee. Den Tag haben wir mit gutem Essen und Geschichten von unseren Erlebnissen ausklingen lassen.
11.08.2024 Karres-Nauders 75 km 1440hm Motto: Es läuft
Da auch für heute Temperaturen jenseits der 30°C vorhergesagt waren, starteten wir bereits um 7:30. Um das Ganze etwas weg vom Radweg zubringen nahmen wir ein paar Kilometer vom Jakobsweg unter die Stollen. Diesmal hat der Guide Stücke eingebaut, die er bis dato auch nicht kannte. Um das Ganze abzurunden, legte er noch einen Tölpel Sturz über eine Wurzel hin. Ich denke Michael und Tommy haben sich hier kurz mal die Sinnfrage gestellt. Danach kam die öde Radweg Treterei nach Ried. Hier wollten wir uns mit den Mädels treffen, entweder waren wir zu schnell oder sie zu langsam, es hat nicht funktioniert. Der nächste Versuch in Tösens beim „Wilden Mann“ hat funktioniert. Da es noch früh am Tag war, konnten wir ganz gechillt essen. Gemeinsam mit unserem weiblichen Part ging es nach Altfinstermünz. Natürlich haben wir hier eine ausführliche Fotosession abgehalten. Nadine und Ruth fuhren zurück nach Tösens um die Autos zu holen. Wir vier (Lucy, Tommy, Michael und Ich) nahmen den Drecks Rempel zur Straße in Angriff, den wir alle im Sattel schafften. In Richtung der Schweizer Grenze wurde es nochmal spannend da der Radweg verlegt wurde. An der Grenzstation haben wir Wasser getankt, um die Bodenunebenheit zur Norbertshöhe in der Hitze (38°C) abzuhaken. Hut ab vor der Leistung der Häfners. Jetzt galt es im Schatten durchzuatmen. In dieser Zeit bestaunte der Guide ein paar Stahlräder, die aus Scoul hierherkamen. Als Zugabe fuhren wir auf dem Trail nach Nauders.
12.08.2024 Nauders-Meran 89,6 km 500 hm Motto: Lets Roll
Da es heute nur eine Rolletappe mit einer schönen Trail Einlage werden sollte, starteten wir erst um halb Neun. Zu sechst haben wir den Alpen Hauptkamm überschritten und anschließend geprüft, ob der Reschensee wieder Wasser hat. Ja er hat. Nach längerer Bilderpause machten sich Nadine und Ruth auf den Rückweg nach Nauders, den unsere Autos wollten ja auch zum Gardasee. Für uns vier ging es flott runter nach Glurns. Ohne Pause im überlaufenen Glurns nahmen wir den Anstieg zu den Trails in Angriff. Auch heute war es wieder Sch……..warm. Nun kam der spaßige Teil mit allen was zum Flow dazugehört; Anlieger, technische Passagen usw. Danach hatten all ein fettes Grinsen im Gesicht. Der Rest ist schnell erzählt, viel treten und rollen mit einigen Pausen. Als Belohnung gab es in Meran ein oder zwei Eis und zum Abendessen eine gute Pizza oder ähnliches.
13.08.2024 Meran-Cles 53 km 1500 hm Motto: Der Berg ruft
Pünktlich um 7:30 Uhr machten wir unser Abschiedsbild in Meran. Denn Heute geht es hoch zum Gampenpass, das heißt 18km und 1230hm am Stück bergauf. Das kann heiter werden. Am ersten Sch—drecksrempel (Steigung über 20%) überraschten die beiden Mitfahrer den Guide, denn sie haben fast genauso schnell geschoben, wie ich getreten habe. Mit kurzer Schiebehilfe ging es Ratzfatz nach Völlan zum Wasser fassen. Hier trafen wir erneut auf ein Pärchen, das auch zum Gampen hochwollte. Der Rest des Weges bis zur Straße wurde ruhig und zügig abgespult. Leider war es sehr dunstig, so dass wir keinen Blick in die Dolomiten hatten. Allerdings war es auf der Straße nervig, da mancher Autofahrer 1,5m Abstand auf 15cm geändert hat. Natürlich spielte sich das alles in der Sonne ab, trotzdem waren wir gegen 11 Uhr auf der Passhöhe. Respekt!!! Nach dem Essen im Hirschen hat Tommy ein Höllentempo vorgelegt und setzte den Guide gehörig unter Druck. Ab dem Rifugio Arnica hatten wir das junge Pärchen als Begleiter, sie kannten den Weg ab hier nicht. Wir mussten immer wieder mal auf die beiden warten, Tommy wollte es heute wissen. Er mache mich sprachlos, wir waren gegen 16 Uhr schon in Cles. So konnten wir in Ruhe unsere vegane Unterkunft suchen und anschließend eine Pizzeria für das Abendessen finden.
14.08.2024 Cles-Ponte Arche 74 km 1600 hm Motto: Auf ins Bärenrevier
Auch heute sollte es wieder heiß werden, so starteten wir erneut so früh wie möglich. Der Rempel zum Brentatrek wurde auch nach dem sechsten Mal nicht flacher, also bergauf ging es los. Durch die allgegenwärtigen Apfelplantagen ging es Alpenflach rüber nach Teunno und von da aus ins Val di Tovel. Aber erstmal war ein Plattfuß zu reparieren, danach zum Tunnel hoch und durch. Denkste. Der Tunnel wird mal wieder saniert. Aufgrund meiner Erfahrung 2018 entschied ich: Wir fahren zurück und suchen in Terres einen Weg zurück zur geplanten Tour. Dies gelang auch gut und zielsicher. Der Brentatrek machte uns allen durch sein ständiges auf und ab, sowie einigen technischen Passagen richtig viel Spaß. Außerdem boten sich uns großartige Aus- und Tiefblicke. Aber vor lauter Freude verpassten wir einen Abzweig, deswegen mussten wir auf der Gegenseite in der prallen Sonne wieder den Rempel hoch. Ab hier wir alles wie immer, fahren, schieben und schwitzen. Diesmal haben wir alle unsere Grenzen erfahren, auch Tommy brauchte hier massive Unterstützung. Durch die geschilderten Umstände mussten wir in Andalo Proviant fassen. Oh, graus die Touristenmassen sind inzwischen kaum noch erträglich. Allerhöchstens wenn man eine Tüte Popcorn hat und das Spektakel als Zuschauer zusehen kann. So gestärkt konnten wir den Trail runter zum Molvenosee im Flow so richtig genießen. Den Ort Molveno schenkten wir uns und umfuhren den Weg auf der Westseite. Leider fiel der Blick in die Brenta einigen Gewitterwolken zum Opfer. In Villa Banale kam für heute der letzte Trail, runter zur Kirche. Unsere Übernachtung war allerdings nur über einen letzten Anstieg (200hm) zu erreichen. Die Belohnung dafür bekamen wir in Form einer schönen neugebauten Hotelanlage.
15.08.2024 Ponte Arche-Nago 33 (38km) km 710 (902) hm Motto: Lago wir kommen
Entspannt nehmen wir, Lucy, Tommy, Michael und ich die letzte Etappe in Angriff. Was soll noch groß passieren. Der Guide musste mächtig auf die Bremse treten, dass wir nicht zu schnell am Lago eintrafen. Wie immer ging es hüglig zum Passo Ballino. An der Passhöhe haben wir erstmal ein Fotoshooting hinter uns gebracht. Der Pass ist für heute unser höchster Punkt nun ging es erstmal zum Flaschen auffüllen nach Ballino. Die Trails zum Tennosee haben wir noch genießen können. Aber dann wie gehabt, Touris ohne Ende. Also Augen zu und durch nach Campi. Jetzt sind wir ziemlich durch, dachte ich mir so im ersten Drittel des Trails. Naja, man sollte nicht zu viel denken. Zack war das Schaltauge von Tommy abgerissen. Da die Kette kürzen und Schaltwerk abmontieren bei 12-fach Antrieben offenbar nicht funktioniert, rollte Tommy halt so runter zum See. Hier wurden wir schon freudig von unseren besseren Hälften erwartet. Ein Gänsehautmoment für mich. Zum Glück waren wir am Hotel Sole und konnten direkt unser erstes Eis am Lago einatmen. Später feierten wir so gut es ging unsere Ankunft am See mit einem Becher Sekt, sowie einem Bad im See. Da Tommy antriebslos war, konnte ich endlich die Schläuche zum Abschleppen einsetzen. Am Abend sind wir in einem indischen/italienischen Restaurant zum Essen und danach gab es das obligatorische Eis.
Am nächsten Tag sind Tommy (er wollte unbedingt nochmal fahren), Nadine und Ruth nach Torbole gefahren und dann am Radweg bis nach Dro. Auf dem Rückweg machten sie noch einen Abstecher nach Arco. Lucy und Michael hatten ihren freien Tag. Zum Abschluss trafen sich die fünf am Lago. Ich fuhr allein zum Monte Altissimo hoch, diesmal hat es endlich funktioniert. Am Abend haben wir im Hotel gegessen (der Hotelchef hat für uns gekocht) Pasta, Pasta …… Samstag nach dem Frühstück sind wir losgefahren, die Häfner´s Richtung Heimat und wir nach Karres.
Schön wars!!!